Schlagwort: Conclusione

Doppelte Geburtstagsfreude in Kaltern!

Patrick Andergassen und Jan Unterthiner feierten beim Heimturnier in Kaltern, der Pre-Quali zu den BNL Internazionali d’Italia Ende Juli, ihren Geburtstag und beschenkten sich gleich selbst mit je zwei Turniersiegen: was für eine Story!

Der 16-jährige Jan triumphierte in der Conclusione der 3. Kategorie des BNL sowie in der Altersklasse der U16 beim gleichzeitig vor Ort stattfindenden Jugendturnier. Patrick hingegen holte den Titel in der regionalen Konklusion der 4. Kategorie im Einzel und auch im Doppel, an der Seite von Michael Palla.

Diese Geburtstagsfeier war heißer als jede Partykerze – und ihre Siege die besten Geschenke: besser als jeder Kuchen, so viel steht fest!

#JUNIORS: Christanell-Gang und Südtiroler Mädels trumpfen auf!

Beim Nachwuchsevent der Kiku Trophy in Rungg machten gleich mehrere Südtiroler Boys und Girls von sich reden und verzeichneten beachtliche Erfolge.

Etwa trumpfte im Überetsch die Christanell-Gang aus Luttach auf, die für den TC Kaltern spielt. Jakob (im Titelbild rechts) und David (links) siegten in der U10- bzw. der U12-Kategorie der Jungs!

Jakob glänzte mit seiner Schlaghärte und Coolness – wie ein cooler Cowboy im Wilden Westen! David vollbrachte ein Meisterstück, nachdem er den ersten Satz gegen Alex Lattisi mit 0:6 verloren hatte. Mit 6:4 und 10:8 drehte er das Match – wie Rocky Balboa im Ring!

Auch bei den Mädchen schlugen die Südtirolerinnen ordentlich zu. Zweimal stehen Spielerinnen der Gastgeber vom TC Rungg ganz oben: Iris Tabarelli siegte bei den U16-Girls, nachdem sie im Halbfinale Lilli Marth besiegt hatte. Bei den U14-Mädels triumphierte Beatrice Sanna. Bei den Kleinsten setzte sich Kaur Ghortra Hargun (vom ATC Passeier) gegen Nora Goller aus Auer durch.

Einen Achtungserfolg schaffte auch Juri Postal. Der TC Rungg-Spieler kam bei den Boys in der Altersklasse U16 bis ins Finale, unterlag dort aber Battaglia, der auch die Conclusione der 3. Kategorie holen konnte.

#RÜCKBLICK: Südtiroler gehen beim Open in Rungg leer aus!

Tommaso Gabrieli hat das Open Yogurteria des TC Rungg gewonnen: der 31-jährige ehemalige Profi und aktueller Trainer aus Bassano siegte im Finale gegen Nicola Rispoli vom TC Bozen mit 6:3 und 6:2 – wie ein Blitz, der den Himmel erleuchtet! Bei den Damen nahm Marion Viertler Revanche für ihre Niederlage in Meran und siegte gegen Isabella Maria Serban mit 6:4 und 6:2 – wie eine Königin, die ihren Thron zurückerobert!

Aliza Annamaria Bordea siegte in der Conclusione der 3. Kategorie, besiegte Judith Rainalter mit 7:5 und 6:2. Vera Tabarelli ging in der 4. Kategorie der Damen als Erste durchs Ziel, siegte im Endspiel mit 3:6, 6:4, 10:2. Bei den Herren siegte in Spielklasse 3 der junge Mario Alberto Battaglia (Bassano). Er profitierte im Halbfinale vom Nichtantreten von Hannes Christanell. Samuel Vanzetta scheiterte im Halbfinale denkbar knapp. In der 4. Kategorie triumphierte Francesco Passerini.

“Wir haben bei den Teilnehmerzahlen einen unglaublichen Rekord verbucht”, betont der Präsident des TC Rungg Karl Stuefer (im ersten Bild unten ganz rechts). Wir haben viele junge Spieler aus ganz Italien empfangen, die uns mittlerweile als eine bedeutende Sportstätte kennen, die sich der Förderung junger Talente widmet. Für uns ist dies die größte Belohnung und ein Ansporn, unseren sportlichen Weg weiterhin mit Leidenschaft zu verfolgen.”

Fast 400 Spieler aus ganz Italien waren insgesamt mit dabei.

Prinoth ohne Not: In Kaltern gab es 15 Tage Party

Was lange währt, wird endlich gut: der TC Kaltern war vom 15. bis zum 29. Mai 2024 nach St. Ulrich und Neumarkt Schauplatz der dritten Etappe der beliebten Mountain Tennis Trophy-Turnierserie – und damit vier Tage länger als gedacht, musste man doch aufgrund der wiederholt starken Regenfälle der vergangenen Wochen das Event um einige Zeit verlängern. (Testo in italiano qui, risultati e tabelloni sotto!)

Setzte sich in einem Topfeld bei den Herren die Krone auf: Patric Prinoth vom TC Gherdeina

Mit 150 Herren und 71 Damen konnten die Veranstalter um Turnierdirektor Maurizio Borsa ein qualitativ wie quantitativ hochwertiges Feld auf die Anlage in Altenburg locken. Bei den Männern war es in Patric Prinoth (TC Gherdeina | 2.4) die Nummer 7 des Turniers, die als Champion hervorging. Nachdem der Grödner – der seinem Club erst jüngst zum Klassenerhalt in der Serie C verhalf – im Viertelfinale gegen den aufstrebenden Youngster Kilian Dallapiazza (TC Rungg | 2.7) kurz vor dem Aus (6:7, 6:2,  10-6) stand, konnte er sich in der Vorschlussrunde gegen Daniel Lechner mit 7:5, 6:0 durchsetzen. Im Finale ließ er Titelverteidiger Mattia Bernardi (ATA Battisti Trient | 2.4) beim 6:0, 6:4 wenig Chancen und setzte sich verdientermaßen die Krone in Kaltern auf.

Auch Finalist Bernardi attestierte dem Event im Überetsch im Plopp-Interview einen erneuten Qualitätssprung: „In diesem Jahr war der Weg ins Finale deutlich schwieriger als im Vorjahr – das Turnier erschien mir viel kompetitiver!“ Mitreißende Ballwechsel wie jener zwischen Manuel Pavia und Horst Rieder standen auf der Tagesordnung!

Bei den Ladies gab es internationalen Flair zu bestaunen: die topgesetzte Lettin Marija Semenistaja (2.5), für ATA Battisti Trient im Einsatz, spielte sich ohne Satzverlust zum Turniersieg. Im Viertelfinale bot ihr der 14-jährige Rohdiamant des TC Rungg, Sandra Marciniak (2.8), beim 6:4, 6:3 einen ordentlichen Fight, ehe sie auf dem Weg zum Titel in Lisa Peer (6:3, 6:1) und Finja Matuella (6:2, 6:1) zwei Top-Spielerinnen des TC Comune di Bolzano zur Seite fegte.

Spielte sich ohne Satzverlust zum Titel: die Lettin Marija Semenistaja

In der Conclusione der dritten Kategorie der Herren kam es zu einem Endspiel zweier heimischer Emporkömmlinge, bei dem Jakob Andergassen (3.1) gegen Andrea Borsa (3.2) mit 6:3, 7:5 die Nase vorne hatte. Jakobs Schwester Hannah (4.3) konnte es ihm in der vierten Kategorie der Ladies nicht gleichtun und unterlag Vera Tabarelli (4.1) mit 4:6, 2:6. Dafür gab es im Pendanten bei den Männern einen weiteren Heimsieg, Gianluca Gobbato (4.1) setzte sich gegen Fabio Costaperaria (4.1) mit 6:0, 3:6, 10-6 durch. Nachwuchstalent Lilli Marth (3.1) vom ATC Passeier sicherte sich hingegen durch ein glattes 6:1, 6:0 über Iris Masetto (3.1) aus Venedig den Titel in Kategorie 3 der Damen.

Die Sieger und Finalisten der Conclusioni der dritten und vierten Kategorie

Finali Furiosi als Höhepunkte eines großen Turniers

Die zweite Etappe der Mountain Tennis Trophy in Neumarkt fand mit den Finalspielen am gestrigen Mittwoch genau jenen Höhepunkt, den sie sich verdiente: das Turnier im Unterland war ein herausragend besetztes, hochklassig organisiertes und somit rundum gelungenes – und wusste mit den Finali Furiosi einen würdigen Schlussakkord anzuschlagen. Am Ende triumphieren ITF-Crack Stefano D’Agostino bei den Herren und Wiederholungstäterin Marion Viertler bei den Damen. In den Conclusioni der dritten Kategorie setzen sich Thomas Dallapiazza und Lilli Marth durch, in Kategorie vier hingegen siegen Wolfgang Prossliner und Silvia Kaufmann.

Turnierdirektor Robert Zanotti (ganz links oben) und Oberschiedsrichter Giampaolo Luisi (2.v.r.) mit sämtlichen Siegern und Finalisten | (C) ATC Neumarkt / MTT

Die finale Phase beim „Südtiroler Masters“, welches mit 60 Damen und 194 Herren auf stolze 254 Teilnehmer kam, wurde am Dienstag mit den Viertelfinalspielen endgültig eingeläutet: die Nummer 1 des Turniers, Titelverteidiger Tommaso Gabrieli (Tennis Bassano | 2.2), stieg in der Runde der letzten Acht ein und wusste den beeindruckenden Lauf von Tobias Tappeiner (TC Bozen | 2.8) durch ein 6:1, 6:1 zu stoppen. Tappeiner machte zuvor mit drei Statement-Siegen auf sich aufmerksam. Ebenfalls in der oberen Hälfte des Tableaus ließ der an Nummer 4 geführte ITF-Spieler Manuel Plunger (ASV Partschins Tennis | ATP #1327 | 2.4) Leonardo Penasa keine Chance, während auf der unteren Seite auch die Nummern 2 und 3 der Setzliste, Stefano D’Agostino (TC Kaltern | ATP #1505 | 2.3) und Horst Rieder (TC Rungg | 2.4), erfolgreiche Einstände beim Turnier im Unterland verzeichnen konnten: D’Agostino setzte sich mit 6:2, 6:2 gegen Daniel Lechner (TC Rungg | 2.5) durch, Rieder hingegen mit 6:4, 7:6(3) gegen Pietro Pecoraro (CT Trento | 2.5).

Glänzte in Neumarkt mit Top-Leistungen und setzte sich die Krone auf: Stefano D'Agostino

Im Doppio Turno am Nachmittag standen die Halbfinalspiele an, die penibel der Setzliste des Turniers folgten – die vier topgesetzten Akteure sollten den Titel unter sich ausmachen. Beim Duell Gabrieli gegen Plunger kam es dabei zur Neuauflage des letztjährigen Endspiels – dieses Mal jedoch hatte das Match-Up einen anderen Ausgang parat: die beiden schlugen sich knapp drei Stunden lang alles um die Ohren, ehe sich das Aushängeschild des ASV Partschins durch ein packendes 6:7(3), 6:4, 6:3 die Revanche sicherte und ins Finale einzog. Dorthin sollte ihm sein guter Kumpel und ITF-Buddy Stefano D’Agostino folgen, welcher beim Stande von 6:2, 1:0 von der Aufgabe von Horst Rieder profitierte – dem Völser machten Wadenprobleme zu schaffen (wir wünschen gute und schnelle Besserung).

Revanchierte sich nach einer Hammer-Partie für die Final-Niederlage vom Vorjahr: Manuel Plunger

Das Endspiel unter Freunden entwickelte sich von Anfang an zu einer hochklassigen Angelegenheit, Plunger kam besser aus den Startlöchern und nahm D’Agostino sofort seinen wuchtigen Aufschlag zum 2:0 ab – es folgte allerdings das unmittelbare Rebreak, das den für Kaltern spielenden Trientner besser in die Partie kommen ließ. Gegen Ende des ersten Durchgangs war es „D’Ago“, der selbst zum Service-Durchbruch kam und dann, nicht ohne Schwierigkeiten, zum 6:4 ausservierte. Durch ein frühes Break zu Beginn von Satz zwei brachte sich D’Agostino auf die Siegesstraße, musste in der Folge jedoch einige Marathon-Games überstehen, um schlussendlich das 6:4, 6:3 unter Dach und Fach zu bringen. „Es war mir ein Vergnügen, Bruder“, sollte Stefano später an Manuel richten. “Auch für mich”, sollte dieser erwidern. Echte Freundschaft begrenzt sich nämlich nicht nur auf den Tennisplatz.

Smiles All Around: Finalist Manuel Plunger (l.) und Champ Stefano D'Agostino (r.) bei der Preisverleihung | (C) Stefano D'Agostino / TC Kaltern

Bei den Damen traf im Halbfinale in Marion Viertler (TC Meran | 2.4) die Protagonistin dieser ersten Phase der Tennissaison 2024 schlechthin auf die im Turnierverlauf bis dato sehr gut aufgelegte Power-Spielerin Tasha Cacciato (Tennis Olimpica Dossobuono | 2.7) und konnte deren Lauf durch ein souveränes 6:2, 6:0 stoppen. Im zweiten Duell der Vorschlussrunde setzte sich die an Nummer drei geführte Sofia Selle (TC Gherdeina | 2.6) im Duell der Nachwuchshoffnungen gegen Anna Costaperaria (TC Comune di BZ | 2.8) mit 6:2, 7:5 durch: „Ich wollte hier unbedingt ins Finale kommen, weil ich in Neumarkt in allen Kategorien stets sehr gut gespielt habe“, so Selle, die zweite in diesem frühen Saisonsabschnitt zentrale Spielerin auf unserer heimischen Tour.

Holte sich mit einer äußerst reifen, überlegten Ausrichtung den Titel im Unterland: Marion Viertler

Im Endspiel kam die junge Dame des TC Gherdeina höchst offensiv aus den Startlöchern, ihre taktische Ausrichtung wurde vom ersten Ballwechsel ersichtlich und funktionierte zu Beginn auch gut, doch die erfahrenere Viertler brauchte nur kurze Zeit, um sich einzustellen und zwang Selle ihren Matchplan auf, der von vielen Slices, tollen Netzangriffen und unzähligen Rhythmuswechseln geprägt war – am Ende stand ein 6:2, 6:0 für die Serie B2-Spielerin vom TC Meran, die somit ihren dritten Neumarkt-Titel in Folge feiern konnte und auf der Mountain Tennis Trophy-Tour im heurigen Jahr weiterhin ungeschlagen bleibt.

Spielte sich mit bärenstarken Leistungen bei einem weiteren Event in das Endspiel: Sofia Selle

„Wir haben nun schon ein paar Mal gegeneinander gespielt – ich habe Sofia oft spielen gesehen, ich finde, dass sie sich gegen mich ein wenig schwerer tut als gegen andere und ihr mehr Fehler unterlaufen. Ich persönlich mag es nicht so gerne, wenn ich gegen dermaßen offensive Gegnerinnen spielen muss, aber mit meinem Slice und vielen Stoppbällen konnte ich sie gut bewegen und zu Fehlern zwingen“, so eine glückliche Viertler im Sieger-Interview mit Plopp.

Die Sieger der Conclusioni: Lilli Marth, Thomas Dallapiazza, Silvia Kaufmann und Wolfgang Prossliner (v.l.)

In der Conclusione der dritten Kategorie entwickelte sich auf der Seite der Damen im Endspiel ein absoluter Krimi: am Ende zeigt die erst 12-jährige Lilli Marth (ATC Passeier | 3.1) beeindruckende Nervenstärke, kommt gegen Sofia Gozzi (Canottieri Mincio GS | 3.1) nach verlorenem Startsatz zurück und siegt nach dem Verwandeln ihres fünften Championship Points mit 3:6, 6:1, 12-10. Bei den Herren untermauert Thomas Dallapiazza (TC Rungg | 3.1) seine Dominanz in besagter Spielklasse und schlägt seinen Vereinskollegen Samuel Vanzetta (TC Rungg | 3.1) mit 7:6(5), 6:3.

In der vierten Kategorie konnte sich Silvia Kaufmann (ASV Deutschnofen Tennis | 4.1) gegen Maria Christina Obkircher (Haslacher SV | 4.1) nach einer wahren Abnützungsschlacht mit 6:2, 6:2 durchsetzen, während bei den Herren Wolfgang Prossliner (FC Gries Tennis | 4.1) und Fabio Costaperaria (TC Bozen | 4.1) nochmals für einen Leckerbissen sorgten: am Ende ging Wolfgang mit 6:7(4), 6:4, 10-7 als Sieger vom Platz.

Alle Ergebnisse und Tableaus der zweiten Etappe der Mountain Tennis Trophy von Neumarkt im Überblick:

HERREN
Tab. Iniziale (4.NC) (☑️)
Tab. Intermedio I (4.6 – 4.1) (☑️)
Tab. Intermedio II (3.5 – 3.1) (☑️)
Tab. Finale (2.8 – 2.2) (☑️)
Tab. Conclusione NC (☑️)
Tab. Conclusione 4. Kat. (☑️)
Tab. Conclusione 3. Kat. (☑️)

DAMEN
Tab. Iniziale (4.NC – 4.1) (☑️)
Tab. Intermedio (3.5 – 3.1) (☑️)
Tab. Finale (2.8 – 2.4) (☑️)
Tab. Conclusione 4. Kat. (☑️)
Tab. Conclusione 3. Kat. (☑️)

“In 30 Jahren noch nicht gesehen”

Am Final-Sonntag der ersten Etappe der Mountain Tennis Trophy 2024 in St. Ulrich (Urtijei) kam es im Endspiel der Conclusione der 3. Kategorie bei den Herren zu einem aufsehenerregenden Vorfall, welcher, Gott sei Dank, ein äußerst glimpfliches, jedoch aber auch höchst kurioses Ende nahm. Unsere Redaktion klärt auf.

Als wir unseren Plopp-Player Jakob Andergassen (TC Kaltern | 3.1) am gestrigen Sonntag auf dem Siegerfoto der ersten Etappe der Mountain Tennis Trophy-Tour 2024 in St. Ulrich wiederfanden, freute sich unsere Redaktion im ersten Moment natürlich sehr für ihn. Als wir aber die etwas betretene Miene Jakobs wahrnahmen, wurden wir skeptisch – mit dem Blick auf das Endresultat (4:6, 4:5 aus der Sicht des Kalterers) war dann für uns klar, dass wir nachhaken mussten: und dies hat sich, zumindest aus sensations-journalistischer Hinsicht, gelohnt.

Folgendes war passiert.

Jakobs Gegner Francesco Manzoni (CT Rovereto | 3.1) schien im Finale der Konklusion der dritten Kategorie bei den Herren vieles im Griff zu haben: er holte sich den ersten Satz mit 6:4, führte im zweiten Durchgang ebenfalls bereits mit Break und schickte sich beim Stande von 5:4 an, auf den Titel zu servieren. Andergassen gab sich jedoch, wie es sich gehört, noch nicht geschlagen, holte sich nach zwei Doppelfehlern seines Gegenübers den dritten Punkt im Game zum 15:40 und somit seine wohl letzten Chancen, ins Match zurückzufinden.

Dass er diese zuließ, ärgerte Manzoni gehörig: in seiner Wut kam es zum Schlägerwurf. Sein Werkzeug verselbständigte sich anschließend, flog vom Platz in die Zuschauerränge und traf Oberschiedsrichter Giampaolo Luisi sowie die Zuschauerin neben ihm am Kopf. Glücklicherweise blieben die beiden unverletzt. Wenige Augenblicke später war das Finale jedoch vorbei – Manzoni, trotz des 15:40 immer noch vier mickrige Punkte bei eigenem Service vom Titel entfernt, wurde disqualifiziert.

Etwas anderes wäre dem Unparteiischen Luisi auch nicht übrig geblieben, wie er, auf unsere Nachfrage, später erklärte: “Der Schläger hat mich an der Schläfe und die Zuschauerin neben mir am Kopf getroffen – ich habe so etwas in 30 Jahren als Oberschiedsrichter noch nicht erlebt. Wir alle, auch ich als ehemaliger Spieler, wissen, dass Tennis vor allem in Drucksituationen wie jener heute ein enorm frustrierender Sport sein kann – irren ist auch in diesen Momenten somit menschlich und ich unterstelle Manzoni, bis auf den Schlägerwurf in sich, keine Absicht. Trotzalledem war – auch, wenn sich der Spieler sofort und mehrfach bei allen betroffenen Personen entschuldigt hat und sein Fehlverhalten einsah – eine Disqualifikation aufgrund der Art und der Schwere des Vergehens leider alternativlos.”

Auch für Andergassen auf der anderen Seite des Courts war es ein Wechselbad der Gefühle: “Man hat ihm [Manzoni, Anm. d. Red.] sofort angemerkt, dass er das so nicht wollte. Er hat sich auch umgehend entschuldigt. Mir hat es für ihn leid getan, es war ein tolles Match – meiner Meinung nach musste es nicht so enden. Natürlich ist dieser “Sieg” in der Conclusione auf der anderen Seite die Krönung einer starken Turnierwoche für mich.”

Wie es im Fall Francesco Manzoni nun weitergeht, wird nach dem Bericht (“Referto”) des Oberschiedsrichters an die dafür zuständige Verbandsstelle vom Sportrichter entschieden. Eines steht fest: selbst sein Namensvetter Alessandro, der berühmte italienische Dramatiker, wäre wohl nie auf eine solche Story gekommen.

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Ganz wohl schien ihm bei der ganzen Sache anschließend bei der Preisverteilung nicht gewesen zu sein, aber das spricht für seinen tollen Charakter: Jakob Andergassen (r.) mit Mountain Tennis Trophy-Organisator Ezio Bosin (l.)

Mit Köpfchen: Testa gewinnt Conclusione in Naturns

Hausherr Ernesto Testa, der im Haupt-Tableau bereits zu einem beeindruckenden Lauf angesetzt und sich als “4.4er” bis in den Tabellone der dritten Kategorie gspielt hat (wir haben berichtet), setzt sich in der Conclusione der 4. Spielklasse gegen Albert Zorzi (4.2) mit 6:1, 6:2 durch.

Gegen den sehr konstanten Roadrunner aus Algund, eine heikle Aufgabe in dieser Kategorie, bedurfte es einer sehr klugen Spielweise sowie eines klaren Matchplans. Und Ernesto bot ebendies: mit Köpfchen (hehe ;D) setzt er sich überlegen wie verdient die Krone auf. Wir ziehen unseren Hut.

Bei den Damen traf in der Konklusion derselben Leistungsklasse in Kathrin Mairginter die Nummer 1 auf die 2, Martina C. Moser – und es sollte auch hier einen Heimsieg geben: die topgesetzte Naturnserin konnte sich nach anfänglichem Rückstand steigern und mit 2:6, 6:4, 10-2 durchsetzen. Im Champions-Tiebreak ließ sie absolut gar keine Zweifel mehr an ihrem Erfolg aufkommen – Nerven wie Drahtseile.

Im Generationenduell um den Titel in der 3. Kategorie setzte sich die erfahrenere Linda Mair (3.2, ATC Passeier) gegen die junge Aliz Mrva-Kovacs (3.1, TC Gherdeina) mit 6:1, 6:0 durch.

Hat als Turnierdirektor alles im Griff und im Blick: Gabriel Frei | (c) SSV Naturns